Krieg und Disko
frequenz: alles muss rausch
Bühnenbild und Fassadengestaltung Anne-Christine Müller und Mayan Tuulia Frank
Volksbühne Berlin
Welchen Song willst du jetzt hören, welche Stimme, welche Stimmung, welche Story?
Womit kannst du rechnen, was ist „safe“? Ungewissheit überall, kein Theater seit über einem Jahr, die Gesundheit, die Nähe, die Macht, Strukturen werden befragt, verworfen, zerrieben, Angst kommt hoch, es wird gewütet und vereinsamt, Körper werden geliebt, abgestoßen, alt und aufgepitcht.
In der Spiegelung die große Lust.
Live aus der Volksbühne. 48 Stunden. Die Festung lebt. Sie ist auf Sendung. Alle Frequenzen sind in Bewegung. Ein Rauschen geht durch das Haus und dringt nach außen.
Unerhörtes. Nicht Gehörtes.
Wir sind draußen unter freiem Himmel live on air. Wenn wir Glück haben, könnt ihr uns in unserem Hofstudio besuchen, für eine Zeit live mit uns sein. Wir spielen Radio. Glitzernd mit der Axt in der Hand, in der anderen ein Bier. Vor und nach dem Sehen einfach weiterhören.
Ein kollektives Medium. Ein polyphoner Chor von Stimmen. Wir sind hörbar und sichtbar. Wir kommen zu euch oder ihr zu uns.
Radio. Einfach und simpel. Dreh es auf und sei mit uns.
KRIEG UND DISKO trägt uns in ein Spannungsfeld, nähert uns dem Dauerzustand dieser Welt.
Innerhalb dieser 48 Stunden treffen wir auf die Troerinnen des Euripides als ein wiederkehrendes Motiv, in verschiedenen Formaten wie Lesungen und theatrale Live-Performances.
Der Grüne Salon wird während der 48 Stunden naturalisiert und ist digital einzusehen. Begleitet wird die Performance von der Musikerin Lyhre und Texten zur Ethik der Gewaltlosigkeit.
Ebenso gibt es Live-Musik von fuffifufzich, Gastmusiker*innen sowie der Hausband der Volksbühne und Live-DJs.
Es werden Stimmen von Theaterschaffenden und Regisseur*innen zu hören sein, die in den letzten beiden Spielzeiten in der Volksbühne künstlerisch wirkten. Und der aktuelle Diskurs um Machtmissbrauch, Rassismus und Diskriminierung am Theater macht auch hier nicht halt. Das Panel Theater:Macht:Morgen setzt Analysen fort und diskutiert das Verlangen nach demokratischen Verhältnissen an Theatern und anderen künstlerischen Orten.
In einer Zeit der Stille spielen die Körper.
Besetzung
Mit: Johanna Bantzer, Sarah Franke, Katja Gaudard, Jella Haase, Amal Keller, Paula Kober, Vanessa Loibl, Emma Rönnebeck, Teresa Schergaut, Sir Henry und Daniel Nerlich
Künstlerische Leitung: Kollektivarbeit
Kuratorin: Christina Friedrich
Ausstattung: Ann-Christin Müller, Mayan Tuulia Frank
Kostüme: Linda Siegel
Dramaturgie: Julia Fahle, Elif Sözer
Künstlerische Produktionsleitung: Rolf Krieg, Michael Ladner
Technische Produktionsleitung: Jan Zanetti, Karina Zotz
Technische Planung und Bauleitung: Agentur Compact-Team
Regieassistenz: Constanze Schüddekopf
Inspizienz: Maria Bergel
Soufflage: Deborah Herold
Regiepraktikantin: Alissa Geffert
Kostümhospitanz: Michelle Bohnes